Mitarbeiterzufriedenheit messen und steigern - Empfehlungen
Warum Mitarbeiterzufriedenheit den Unternehmenserfolg stärkt
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter wirkt sich positiv auf den Unternehmenserfolg aus, welches bereits einige Studien gezeigt haben. Es empfielt sich, dass Unternehmen Anreize bieten, dass Mitarbeiter an Verbesserungsideen mitwirken können und immer wieder eigene Ideen einzubringen können. Sobald Mitarbeiter den Eindruck vermittelt bekommen, dass sie kein Ohr finden oder Veränderungsprozesse vorwiegend 'top down', also von oben nach unten, weitergegeben werden, kann dies zu sinkender Mitarbeiterzufriedenheit führen. Somit sind Unternehmen und vor allem die Entscheidungsträger gut beraten, ihren Mitarbeitern zuzuhören und in den Dialog zu treten.
Mitarbeiterzufriedenheit ist unerlässlich
Die Zufriedenheit der Mitarbeiter ist nicht nur für die Mitarbeiter selber ein wichtiger Motivationsfaktor für ihre tägliche Arbeit, sondern auch aus betriebswirtschaftlicher Sicht von großer Bedeutung. Eine Studie von Deloitte zeigt, dass Weiterbildungsmaßnahmen, eine stärkere Orientierung an den Mitarbeitern, Entwicklungsmaßnahmen für angehende Führungskräfte sowie Teambuilding Events einen positiven Einfluss auf die Mitarbeiterzufriedenheit haben. Gleichzeitig zeigt die Studie auch, dass Unternehmen aktuell noch nicht ausreichend Fokus auf die Zufriedenheit ihrer Mitarbeiter legen und dieses noch stärker in den Fokus gerückt werden sollte. Hierüber können nicht nur qualifizierte Fachkräfte für ein Unternehmen gewonnen werden und ungewollten Mitarbeiterfluktuationen entgegengewirkt werden. Lesen Sie dazu über die Deloitte Studie.
Mitarbeiterzufriedenheit messen
Bevor Maßnahmen zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit ergriffen werden können, sollte der Status Quo erfasst werden. Aus den Ergebnissen lassen sich kritische Themen identifizieren und Maßnahmen ableiten.
Direkte Messung
Eine Mitarbeiterbefragung kann als Instrument zur Datengewinnung eingesetzt werden. Die Mitarbeiterzufriedenheit ergibt sich aus der Diskrepanz zwischen Erwartung und Erfahrung. Um ein Zufriedenheitsmaß der Mitarbeiter zu erhalten, sollte zum einen die Wahrnehmung der Mitarbeiter innerhalb der Arbeitsplatzsituation und zum anderen die Erwartungen der Mitarbeiter und deren Wünsche oder Verbesserungsvorschläge erfragt werden. Für eine erfolgreiche Mitarbeiterbefragung erfahren Sie mehr unter dem Fachthema: Mitarbeiterbefragung.
Indirekte Messung
Neben der direkten Erfassung eines Stimmungsbilds kann Mitarbeiterzufriedenheit auch über assoziierte Kennzahlen gemessen werden. Mitarbeiterzufriedenheit schlägt sich in folgenden Maßen nieder:
- Fluktuationsgrad
- Fehltage
- Krankenstand
- Performance
- Fehlerrate
- Einstellungserfolge
Schlussfolgerung
Aussagekräftige Daten erhält man am ehesten durch die kombinierte Anwendung direkter und indirekter Methoden. Eine Mitarbeiterbefragung liefert konkrete Ansatzpunkte für Verbesserungen, indirekte Maße dienen als Warnsignale für Missstände oder als Erfolgsmaße für erfolgreich etablierte Zufriedenheitsmaßnahmen.
Interview mit Roland Droste
Zufriedene Mitarbeiter binden
Roland Droste verantwortet für die Arvato SCM Solutions (Tochterunternehmung von Bertelsmann) Employer Branding, Recruiting und Talentmanagement.
Wie binden Sie heute Ihre Mitarbeiter?
Roland Droste: Wir haben ganz unterschiedliche Tools, um Mitarbeiter zu binden. Es geht mit Corporate Benefits Programmen los, mit Gesundheitsmanagement weiter. Außerdem verwenden wir Puls Checks, um Mitarbeiterzufriedenheit zu messen und zu erhöhen und unsere Arbeitnehmer in den Prozess einzubinden. Also ein vielfältiges Potpourri unterschiedlicher Möglichkeiten.
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Warum ist es notwendig, Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung zu ergreifen?
Roland Droste: Wir sind ein Dienstleister. Mitarbeiter sind unser höchstes Kapital. Mitarbeiter performen nicht vom ersten Tag an 100%. Das heißt, für uns sind langjährige, gut ausgebildete und zufriedene Mitarbeiter ein hohes Gut und deshalb ergreifen wir Maßnahmen.
Können sie uns ein Beispiel aus der Praxis zum Thema Mitarbeiterzufriedenheit beschreiben? Wie messen Sie die Wirkung?
Roland Droste: Gerne. Ein tolles Praxisbeispiel sind Puls Checks. Wir messen seit etwa einem Jahr in verschiedenen Bereichen wöchentlich die Mitarbeiterzufriedenheit, binden die Mitarbeiter ein in die Organisation und die Zukunft ihres Bereiches. Sie können uns anonym sagen, wo es gut bzw. weniger gut läuft, wo gibt es Bedarfe, wie kann sich ein Bereich weiterentwickeln. Hierbei sehen wir sukzessive, dass die Mitarbeiter auf ihren Bereich stolz sind, wir eine gute Retention-Quote haben und dass wir hochperformante Mitarbeiter haben.
Stellen Sie einen Gewöhnungseffekt fest, sodass die Maßnahmen an Wirkung verlieren? Wenn ja, was tun sie dagegen?
Roland Droste: Ja, wir stellen diesen Effekt fest, wirken diesem aber gegen. Eine Gegenmaßnahme ist unter anderem, dass wir wirklich ausweisen, was sich verändert hat durch die Mitarbeiter. Ein Beispiel: Wir haben einen Bereich, da haben wir Aufkleber entwickelt und auf jede Änderung, die durch einen Mitarbeiter über das Puls Check-Tool passiert ist, kleben wir den Aufkleber drauf. Somit sieht jeder, dass sich etwas bewegt und dass sich etwas ändert. Wenn man diese Wirkung sieht, ist man auch bereit längerfristig mit so einem Tool zu arbeiten und von daher ist dies ein Instrument, wie wir der Gewöhnung entgegenwirken.
Mehr zum Thema Puls Checks als Maßnahme zur Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit
Der Puls Check, auch Puls Befragung, ist eine Mitarbeiterbefragung in der Form eines kurzen und fokussierten Fragebogens, mit dem auch weitreichende Themen behandelt werden können. Regelmäßige Puls Checks erfassen die Stimmung der Belegschaft im Rahmen von Veränderungsprozessen. Ergebnisberichte in Echtzeit ermöglichen konkrete Impulse für Verbesserungsmaßnahmen.
Erfahren Sie mehr über Puls Checks.
Drei Grundregeln für mehr Mitarbeiterzufriedenheit
Mitarbeiterzufriedenheit ist kein Hexenwerk. Einige einfache, aber sehr prägnante Regeln helfen dabei, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern.
1. Eine abwechslungsreiche Arbeit schafft Vielfalt. Und diese führt in der Regel dazu, dass der Mitarbeiter mehr Spaß bei der Arbeit hat. Dabei sollte eine Balance zwischen Routinearbeiten und anspruchsvollen Tätigkeiten bestehen. Auch eine ausgewogene Work-Life-Balance steigert die Mitarbeiterzufriedenheit.
2. Eine Achtung gegenüber dem Mitarbeiter zeigt sich zum Beispiel durch Handlungs- und Entscheidungsspielräume. Diese steigern das Selbstwertgefühl des Arbeitnehmers. Feedback zu den Ergebnissen hilft dabei, die Richtung zu weisen. Und ein so geschaffenes gutes Verhältnis fördert Vertrauen. Mitarbeiter handeln in der Regel reziprok. Die Berücksichtigung individueller Bedürfnisse steigert zusätzlich die Motivation.
3. Bei einem guten Betriebsklima kommen die Beschäftigten gerne zur Arbeit. Das Betriebsklima wird maßgeblich geprägt durch eine entspannte und gelassene Stimmung, ein hohes Maß an Toleranz sowie gegenseitige Anerkennung und Wertschätzung. Hilfsbereitschaft und soziale Unterstützung untereinander, die Zusammenarbeit verschiedener Hierarchieebenen sowie eine offene und eindeutige Kommunikation sind weitere wichtige Eckpfeiler einer positiven Arbeitsatmosphäre. Damit sorgen vor allem die Führungskräfte dafür, dass sich ihre Mitarbeiter wohlfühlen.
Zufriedenheitsfaktoren HEUTE
Maslows Motivationsmodell dient Unternehmen seit über einem halben Jahrhundert als Orientierung für Mitarbeiterzufriedenheitsprogramme. Allerdings haben sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts das Leben und die Berufswelt eindeutig verändert. Menschen müssen sich nicht mehr berufsbedingt um ihr Überleben sorgen. Doch welche Faktoren gelten heute wirklich als Garant für Zufriedenheit im Job? Fragt man Mitarbeiter heute, was für sie zählt, so gruppieren sich die Antworten zu drei großen Zufriedenheitsfaktoren: Karriere, Gemeinschaft, Sinn.
Karriere - intrinsische Motivation: Zufriedene Mitarbeiter haben einen Job, in dem sie selbstbestimmt arbeiten können. Dadurch können sie ihre Stärken einsetzen, weiterentwickeln und neue dazu gewinnen.
Gemeinschaft - Zugehörigkeit: Zufriedene Mitarbeiter fühlen sich respektiert und wahrgenommen. Sie haben das Gefühl, dass sich andere um sie kümmern.
Sinnhaftigkeit - Stolz: Zufriedene Mitarbeiter haben das Gefühl, einen bedeutsamen Beitrag zu leisten. Sie identifizieren sich mit den Zielen der Organisation und glauben, dass sie etwas Gutes für die Welt tun.
Zufriedene Mitarbeiter ans Unternehmen binden
Mitarbeiter, die sich mit dem Unternehmen identifizieren, fühlen sich verantwortlicher. Die Fluktuation sinkt, krankheitsbedingte Fehlzeiten sinken und die Qualität der Arbeitsergebnisse ist höher. All das und viele weitere Effekte hoher Mitarbeiterbindung steigern den Erfolg und minimieren vermeidbare Kosten.
Erfahren Sie mehr über Mitarbeiterbindung.